FREIE KUNST | VAULEBEN PROJECT

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Ausgewählte Fotografien aus verschiedenen Reportagen

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MUSIK

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Verschiedene Musikproduktionen.

ABOUT WORKS

Ein elementares Leitthema in den Werken von vauleben besteht in der Erforschung zufallsgelenkter Verfahren und Kontingenzen, die sich in den vielfältigen Möglichkeitsräumen zwischen Ordnungssystemen mit unterschiedlichen Regeln und in der Verschränkung ständiger Veränderung sowie der Unberechenbarkeit des Chaos ergeben. Die durch Zufall gewählte erste Farbe und das Hinzufügen weiterer, die folgenden mechanischen Verwischungen und Übermalungen, bilden den ersten Teil eines Arbeitsprozesses, dem viele weitere folgen, bis eine subjektive Schönheit entstanden ist, die dem Betrachter womöglich gefallen könnte. Erst dann beginnt der eigentliche Schaffensprozess, die Zerstörung des Schönen, die Loslösung des subjektiven Blicks, die Suche nach einer objektiven Lösung, die durch Störungen des Vorangegangenen neue Formen und Gebilde entstehen lassen.

Irgendwann wird sehr oft massiv und zentral die schwarze Farbe eingesetzt, um einzelne Bereiche weitestgehend auf das Wesentliche zu reduzieren. Manchmal werden Folien benutzt, die bereits in anderen Arbeitsprozessen Farben aufgenommen haben und daher bereits eine kompositorische Ästhetik besitzen. Diese werden weiter bearbeitet und manchmal erst nach einigen Tagen wieder von der Leinwand abgezogen. Die so zurückbleibenden Fragmente werden erneut einer Reduktion unterzogen.

vauleben erforscht die Vergänglichkeit, die durch den eigenen prozesshaften Gang und einer unmittelbaren radikalen Bearbeitung sowie zeitliche Abläufe für das Auge unsichtbar sind, aber vom Verstand erahnt werden können. So bleibt mal ein Unbehagen oder ein Lächeln am Ende der Arbeit.

vauleben

Früh nutzte vauleben verschiedene Pseudonyme, um seinen künstlerischen Ambitionen, der Erforschung verschiedener Themenbereiche als auch anderen Interessensgebieten ungehindert nachgehen bzw. nähern zu können. Die "strikte Trennung augenscheinlich unterschiedlicher Existenzen ist zwar nicht unbedingt notwendig, sie half mir aber dabei, aus all den augenscheinlich widersprüchlichen Schubläden zu entkommen, in die ich mich selbst oder in die mich andere gesteckt haben. Menschen sind sehr vielfältig, die meisten brauchen jedoch simple Bezugsräume für die eigene Orientierung", sagt er.

Eine erste Ausstellung mit sechs Künstler:innen, wovon mindestens einer er selber war, organisierte vauleben bereits als Jugendlicher Ende der 80er Jahre. In sechs Garagen wurden gleichzeitig und für nur knapp zwei Stunden Positionen der Protagonisten gezeigt. Die Behauptung, man könne das Projekt nur verstehen, wenn alle Ausstellungen besucht worden seien, führte bereits wegen der örtlichen Distanz, dem Mangel an Zeit und teilweise bewusst ungenauen Ortsangaben (zu Zeiten ohne smartphone und social media) dazu, dass es niemanden gelingen konnte, alle Räume zu besuchen. Hiermit wollte vauleben einerseits das Ausstellungs-Hopping durch die Galerien hinterfragen, den Kunstkonsum und das Marktgeschehen, und zugleich den Austausch fördern, sich mit den Lebenswirklichkeiten von Künstler:innen, deren (un-) sinnhafte Kunstproduktion zu beschäftigen – ein Thema, welches ihn noch immer beschäftigt.

Zunächst provozierte er mit Behauptungen. So erklärte er mittels von Hinweistafeln kleine, eher unnütze Baustellen zu Kunstobjekten. Danach stellte er die Frage, ob eine Baustelle als solche, da sie irgendwie sinnvoll erscheine und sicher einem Zweck diene, mehr wert sei als ein Kunstwerk. Einmal erklärte er eine planierte Überwegung über einen historischen Platz, die wegen einer Großbaustelle für schwere Fahrzeuge entstand, zu einem Kunstwerk und sammelte vor Ort Kommentare von größtenteils empörten Passanten

Immer mal wieder gestaltete er "Nachdrucke" von Zeitungen und Magazinen mit Texten und Bildern, deren Inhalte zwar frei erfunden aber immer im Rahmen von Möglichkeiten zu verstehen waren. Während die einen die Satire erkannten, wurden andere verunsichert ...

In seinen Installationen beschäftigt er sich zumeist mit aktuellen Themen. So installierte er 2019 in einer Ausstellung ein rudimentäres Tiny-House auf knapp 6 Quadratmetern mit Tisch, Hochbett, Schrank, Küchenelementen und einem Toilettenbereich. Zum einen zeigte er die Enge der Behausung verwies zum anderen auf die Gefahren, sich auf derartige Wohnschachteln einzulassen. Solche bedingen den sog. "Dritten Raum", den sozialen Außenraum, der als Treffpunkt und Aufenthaltsraum fungiert, dieser aber unabhängig von Profitstreben und Konsumzwang erst einmal vorhanden sein muss. Im Tiny-House präsentierte er Werke einer Künstlerin und verwies darauf, dass Kunst auch im kleinsten Raum Platz habe.

vauleben sieht sich in seiner Kunstproduktion selbst als "Freier Forscher ohne Auftrag".

Anfang 2020 legte er mit dem vauleben-project die Komposition "THE DAY LURKS" als Orchesterwerk vor. Hier klicken und auf soundcloud anhören.

Text: Edith Ramlow

Ausstellungen 

Einzelausstellung (s), Gruppenausstellung (g)


2023  Art/Space O-Weg40, Bremen (g)

2023 Abschied, KW/Randlage, Worpswede (s)

2023  Überwindungen Artfestival (g)

2022 Wahlverwandtschaften, KW/Randlage (g)

2021 Verflechtungen, KW/Randlage (s)

2021 Neon Kunst, Berlin (g)

2020 A DAY LURKS, Orchesterwerk in neun Teilen, KW/Randlage (s)

2020 Folio Abstracts, KW/RANDLAGE (s)

2019 Tiny _ Installation, Lebe Dein Aendern, Galerie Altes Rathaus, Worpswede (g)

2018 Co(o)ld Winterdeition, KW/randlage (g)

2018 Paintings 2000 - 2018, KW/RANDLAGE (s)

2017 Scraps, Paintings, KW/RANDLAGE (s)

2017 Saigon, Fotografien, KW/Randlage (s)

2016 FLYING VISITS I., Fotografien, KW/Randlage (g)

2016 Snipped Stores, KW/Randlage (s)

2016 RANDOM GENERATOR, KW/Randlage (g)

2015 Selected Works, Galerie GIR, Worpswede (s)

2014 Arbeitsaufenthalt Saigon, Vietnam

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